Viele Menschen fragen sich heute:
Was ist gutes Coaching – und was macht einen guten Coach überhaupt aus?
Am Dr. Holzinger Institut begegnet uns diese Frage regelmäßig. Denn überall wird von „Zielen erreichen“, „Visionen umsetzen“ oder „Potenziale entfalten“ gesprochen – doch selten wird erklärt, wie das konkret funktioniert oder wie man sich verhält, wenn sich diese Ziele nicht erreichen lassen.
In diesem Beitrag räume wir auf: mit Mythen, mit Oberflächenpsychologie und mit der Vorstellung, dass Coaching ein Sammelsurium an Tipps, Tools und Ratschlägen sei.
Warum Ziele allein nicht reichen – und was wirklich wirkt
Erfolg erzeugt Emotionen: Freude, Schwung, Begeisterung. Wer etwas schafft, ist bereit neues zu wagen und zu verwirklichen – egal ob als Mitarbeiter, Führungskraft, Unternehmer oder Familienmensch.
Doch genauso wichtig ist:
Scheitern ist kein Drama. Scheitern ist Information, um zu lernen und sein Handeln neu auszurichten.
Wenn wir uns schlecht fühlen, blockiert sind oder nicht wissen, was der nächste Schritt ist, macht das sichtbar, an welcher Stelle uns unser Denken und unsere Emotionen ausbremsen.
Dazu gehört auch der „richtige“ Umgang mit den eigenen schmerzlich erlebten Grenzen: Nicht alles, was man will, kann man auch erreichen.
Und genau hier beginnt professionelles Coaching:
Nicht bei Tools.
Nicht bei Visualisierungen.
Nicht bei Motivationstricks.
Nicht bei Kommunikationstechniken.
Sondern bei der Frage:
Was kann ich überhaupt erreichen und was hält mich davon ab, das zu tun, was ich tun möchte?
Beratung gibt Antworten. Coaching stellt die entscheidenden Fragen.
Bankberater verkaufen Produkte.
Rechtsanwälte geben Ratschläge.
Ärzte liefern Diagnosen und Therapien.
Coaching funktioniert völlig anders.
Ein Coach kennt die Lösung des Klienten im Vorhinein nicht.
Und ein guter Coach behauptet auch nicht, sie zu kennen.
Stattdessen „führt“ er den Klienten zur Lösung seines Problems:
- Was ist mein Anliegen und was will ich wirklich tun?
- Was steht mir im Weg?
- Welche Gedanken, Emotionen oder Gewohnheiten blockieren mich?
- Wie komme ich ins Handeln – nachhaltig und selbstbestimmt?
Coaching ist ein Prozess der Willensbildung – und der Umsetzung. Unabhängig davon, ob es sich dabei um die eigene Leistung, wirtschaftliche Sachverhalte eines Managers, die Frage der „richtigen“ Kindererziehung oder die Frage nach dem Sinn des Lebens handelt.
Denn Erkenntnis ist wertlos, wenn sie nicht im Alltag ankommt. Erst die aus eigener Kraft selbst erreichten Ziele werden als echte Erfolge wahrgenommen.
Warum Denken der Kern jedes Coachings ist
Der entscheidende Punkt, der oft übersehen wird:
Emotionen entstehen aus Gedanken – nicht aus Ereignissen.
Nicht das Problem erzeugt die Blockade.
Sondern unsere Bewertung des Problems.
Typische Denkfehler:
- Katastrophisieren
- Überhöhte Erwartungen
- Selbstabwertung
- Schwarz-Weiß-Denken
- Geringe Frustrationstoleranz
Diese Denkmuster führen zu Angst, Ärger, Stress, Perfektionismus oder Antriebslosigkeit.
Ein guter Coach hilft dem Klienten, diese automatischen Gedanken zu erkennen, zu hinterfragen und zu verändern.
So entsteht Selbststeuerung – und echte Selbstwirksamkeit.
Coaching ist kein Therapie-Ersatz – und keine Esoterik
Coaching ist keine Psychotherapie.
Keine Heilbehandlung.
Und vor allem: keine esoterische Heilslehre.
Ein Coach arbeitet auf Augenhöhe, neutral, unparteiisch, ohne Weltanschauung, ohne dogmatisches System.
Was zählt, ist allein:
- das Anliegen des Klienten
- sein subjektives Erleben
- seine Ziele
- seine Fähigkeit, diese Ziele eigenständig umzusetzen
Ein guter Coach macht sich langfristig überflüssig.
Er bindet nicht an sich – er befreit.
Was guter Coaching-Prozess wirklich bedeutet
Ein wirksames Coaching:
- baut emotionale und praktische Blockaden ab
- stärkt mentale und körperliche Leistungsfähigkeit
- ermöglicht selbstbestimmtes Handeln
- orientiert sich an wissenschaftlicher Psychologie
- respektiert die Grenzen des Menschen und der Methode
Es ist ein Dialog, der Klarheit schafft – und Handlung ermöglicht.
Wie Aristoteles sagte:
Erkenntnis ohne Handlung ist wirkungslos.
Coaching sorgt dafür, dass beides zusammenkommt.
Fazit: Coaching ist ein wirksames Werkzeug – in den richtigen Händen
Coaching ist weder Wundermittel noch Wohlfühlprogramm.
Es ist ein strukturiertes, wissenschaftlich orientiertes Vorgehen, das Menschen hilft, ihre Ziele zu definieren, Blockaden zu überwinden und sich selbst zu steuern.
Ob Berater, Führungskraft, Sportler oder Privatperson:
Wer bereit ist, sich ehrlich mit seinem Denken, Fühlen und Handeln auseinanderzusetzen, kann mit der richtigen Coaching Ausbildung nicht nur selbst schneller, klarer und nachhaltiger wachsen, sondern genauso Mitmenschen und Klienten voranbringen.